Der Osterhase hat meiner Tochter Inliner vorbei gebracht. Fragt sich, ob eine Vierjährige schon unbedingt auf Inlinern starten muss, aber die junge Dame hat seit einem halben Jahr Inliner im Kopf – und dieser Wunsch ging nicht mehr weg. Also ließ sich der Osterhase erweichen…

Nun ist es ja absehbar und logisch, dass mit diesem neuen Fahrgerät auch der erste Sturz unmittelbar ins Haus steht… Das weiß man als Mama. In dem Moment, als ich die Skates ausgepackt habe, hatte ich genau diesen Gedanken: „Puh, hoffentlich legt sie sich damit nicht so schlimm hin…“

Aber natürlich passierte es. Voll auf die Zwölf, trotz Helm, trotz Schoner, trotz Vorsicht. Blut, bittere Tränen, Schramme… Ich habe sehr mitgelitten… Und ich fragte mich, ob die Inliner jetzt wohl im Schrank ihr weiteres Dasein fristen…

Doch was war die erste Frage am nächsten Tag: „Mama, wann kann ich heute Inliner fahren?“ Und da war ich dann doch ein bisschen überrascht!

Dieses einfach weitermachen.

Einfach weiter üben.

Wieder drauf.

Nochmal von vorn.

Einfach machen.

Sich nicht abbringen lassen.

Das hat mich wirklich zum nachdenken gebracht.

Wann war ich das letzte Mal so hartnäckig wie ein Kind?

Weil ich etwas wirklich wollte?

Weil es mir egal war, ob ich auf die Schnauze gefallen bin?

Weil mir klar war, dass es mit jedem Üben besser wird?

Weil es mir egal war, dass es auch mal weh tut?

Weil es mir egal war, dass es auch mal anstrengend ist?

Weil es mir egal war, dass ich auch mal anecke?

Wann kommt den meisten Erwachsenen diese positive Hartnäckigkeit abhanden? Diese bedingungslose Motivation etwas zu lernen? Diese unbedingte Zielorientierung? Dieses üben, üben, üben?

An welchen Zielen lohnt es sich für Dich dran zu bleiben?

Weil es einfach Spaß macht?

Weil es Dich weiterbringt?

Weil Du es schon immer mal können wolltest?

Mehr Gemüse auf den Tisch – obwohl die Familie quengelt?

Aufhören zu rauchen, obwohl es soooo schwer fällt?

Endlich wieder joggen, obwohl der innere Schweinehund grade stark ist?

Ein schwieriges Gespräch führen, obwohl die Abfuhr vorprogrammiert scheint?

Ein altes Thema klären, obwohl du es schon so oft versucht hast?

Was ist dein Ziel, für das es sich lohnt, in diese kindliche, positive, motivierte Hartnäckigkeit zu gehen?

Hast Du Dein Ziel vor Augen?

Den Spaß?

Die Leichtigkeit?

Dein Wohlbefinden?

Das gute Gefühl, es geschafft zu haben?

Ich wünsche Dir eine positive, liebevolle Hartnäckigkeit in allem, was Dir wirklich wichtig ist. 

Alles Liebe!

Gabi