Was denkst Du? Seit Jahren beschäftige ich mich mit positivem Denken und der Auswirkung von mentalem Training. Auch wenn ich weiß, wie leicht es Menschen fällt schwarz zu sehen und Probleme zu wälzen… was zur Zeit passiert, ist mehr als das. Es ist fast unmöglich, sich den aktuellen Ereignissen rund um Corona zu entziehen.

Das ist auch nicht mein Anliegen. Informiert sein macht in gewissem Umfang sehr viel Sinn. Informiert sein bringt uns in eine eigene Handlungsfähigkeit, weil wir unsere persönliche Richtung durch die Zeit einschlagen können. Doch das gelingt uns nur, wenn wir uns von einem Begleiter distanzieren: der Angst.

Informationen können uns zu überlegtem Handeln befähigen oder sie können uns Angst machen. Die Medien wählen Themen aus und zeigen uns einen Ausschnitt der Welt. Freunde und Familie thematisieren die Lage und geben ihre Interpretationen oben drauf. Am Arbeitsplatz drehen sich die Gespräche und Informationen um Krise, Kurzarbeit, Niedergang. Dazu kommt die Sorge um die eigene Gesundheit, die vielen Menschen in diesen Tagen zu schaffen macht.

Angst hat die Tendenz sich auszubreiten

All diese Botschaften erzeugen Angst. Zukunftsangst, Existenzangst, Angst um die Gesundheit, die Arbeit, die Versorgung mit Nahrungsmitteln. Man muss schon ein ziemlich harter Brocken sein, um bei der schieren Masse an Hiobsbotschaften nicht in diese Spirale mit einzusteigen. Das ist nämlich die Gefahr dabei. Angst breitet sich aus. Angst erzeugt eine Spirale an Gefühlen. Unsicherheit macht sich breit. Und diese geben wir weiter, indem wir darüber sprechen, indem wir sie ausstrahlen. Und die Bestätigung im Außen lässt in der Regel nicht lange auf sich warten. Die Angst wird bestätigt, neu angefacht – und es beginnt aufs Neue.

Die Angstspirale durchbrechen

Tu dir selbst etwas Gutes und steig aus dieser Angstspirale aus. Wie gelingt dir das?

  1. Persönliche Informationsstrategie

Nimm dir Medienauszeiten. Ja. Das Elend, die aktuellen Zahlen, die Prognosen – all das ist am nächsten Tag auch noch da und verfügbar. Lege dir ein Zeitfenster fest, vielleicht eine halbe Stunde am Tag, in dem du dich informierst. Nachrichten, Hintergrundberichte, Informationen, denen du Vertrauen schenkst. Und dann mach dir dein eigenes Bild. Das reicht für einen Tag.
Wenn wir uns ständig mit dem Thema befassen, dann kommt unser Gehirn gar nicht mehr raus aus der Spirale und es breitet sich über den ganzen Tag aus.

  1. Vernetze dich mit positiven Menschen

Im Netz gibt es auch andere Stimmen. Menschen, die Positives beitragen. Vernetze dich auch mit ihnen. Die negativen Schlagzeilen finden dich von selbst. Die Positiven musst du im ersten Schritt aktiv suchen. Und dann werden sich auch die Positiven vermehren, weil deine Auswahl plötzlich eine andere ist.

  1. Achte auf deinen Fokus

Gönne dir den Luxus dieser kleinen Übung: schließ die Augen und höre dir mehrfach am Tag mal selbst zu. Höre dir aufmerksam zu. Wie hast du Situationen kommentiert? Wie denkst du über bestimmte Informationen? Wie denkst du darüber, was dein Freund gerade gesagt hat? Wie denkst du darüber, was der Partner an News aus der Arbeit mitbringt?
Zweifelnd? Ängstlich? Negativ? Schwarzmalerisch?
Wenn dir das auffällt, dann bist du einen entscheidenden Schritt weiter. Du wirst dir deiner Gedanken bewusst. Und jetzt kannst du auch bewusst gegensteuern. Vielleicht fällt dir das zu Anfang schwer, aber mit ein wenig Übung wird es ganz einfach: Wo ist die Chance in dem, was mir gerade passiert? Denke nicht darüber nach, was du aktuell nicht kannst, sondern darüber, was du aktuell kannst.

Positives nach Außen tragen

Die letzten Tage waren für viele wie eine Schock-Starre. Das Gedanken-Karussell lief und lief und lief. Das ist total normal und fast nicht zu vermeiden in so einer Masse an Umbrüchen. Doch dann entscheidet sich eine Sache: bleibst du in dieser Schock-Starre? Oder kannst du für dich zumindest Zeiten am Tag setzen, die sich wieder mit anderen Dingen füllen dürfen?

Wenn das einsetzt, dann bist du bereit: dann kannst du deine Sicht auch nach Außen tragen und anderen helfen, diesen kollektiven Schock zu überwinden. Im Gespräch mit Freunden, mit der Familie, mit Menschen, die Angst oder Zweifel haben. Dabei geht es nicht darum, Dinge schön zu reden oder die Situation als Hysterie abzutun. Nein. Es geht darum, positiv mit den Herausforderungen umzugehen. Dadurch wird die Situation nicht schöner. Aber es wird einfacher, persönliche Lösungen zu finden und sich Kraft und Gesundheit zu bewahren.

Alles Liebe